Mehr Licht als Schatten – Erfahrungsbericht Wandbild GalleryPrint von Saal Digital.

Auswahl/ Anforderung

Für die Belichtung meiner Prints habe ich bereits diverse Unternehmen ausprobiert, bisher aber noch nicht DEN Anbieter meiner Wahl gefunden.

Auf Empfehlung eines Kollegen habe ich mich für mein Foto vom Lavasee Erta Ale (ein Making Of Videocast zu diesem Bild folgt demnächst) für die Firma Saal Digital entschieden. Und zwar für ein Wandbild als GalleryPrint.

Wesentliche Anforderung war für mich, dass die Leuchtkraft der glühenden Lava zur blauen Stunde feurig zur Geltung kommt.

Aufbereitung für den Druck

Als erstes lade ich mir das passende ICC Profil (Wikipedia) auf der Saal Digital Website und installiere dieses in Adobe Lightroom (Anleitung). Mit Lightroom erledige ich meine komplette Bildverwaltung und –bearbeitung und habe damit bisher auch schnell und einfach meine Dateien für einen Druck aufbereiten können. Leider kommt hier jedoch das kleine Wörtchen „bisher“ ins Spiel. Das Profil wird mir nämlich nicht angezeigt. Nach einigem Probieren wende ich mich an den Saal Digital Kundenservice und erhalte wenig später folgende Rückmeldung „…kann ich Ihnen mitteilen, dass Lightroom nach einem Update unsere ICC-Profile leider nicht mehr unterstützt. Wir empfehlen unseren Kunden deshalb künftig Photoshop zu verwenden.“.

Bestellung und Preise

Was tun? Nach erneuter Abstimmung mit dem Kundenservice versuche ich mein Glück dann eben ohne Profil anhand kalibrierten Bildschirmeindrucks.

Das Bestellen an sich funktioniert sehr einfach, allerdings muss ich dazu eine extra Saal Design Software installieren. Das finde ich persönlich suboptimal und würde eine Abwicklung via Website deutlich bevorzugen [Update: Auf diesen Artikel hin hat mich Saal Digital kontaktiert und darauf hingewiesen, dass es doch möglich sei online via Webshop zu bestellen]. Aber gut, dafür ist die Bedienung dann schnell und selbsterklärend. Produkt ausgewählt, in meinem Fall der Gallery Print 45×30 (individuelle Abmessungen sind auch möglich) in Ausführung glänzend mit Standardaufhängung. Bild hochladen, bestellen, eine vernünftige Auswahl an Bezahlmöglichkeiten (Rechnung, Lastschrift, PayPal) und ab geht die Bestellung auf die Reise.

Apropos Bezahlmöglichkeiten, ohne Aufhängung kostet das Bild knapp 60 Euro. Zum Vergleich: ein ähnliches Produkt bei Whitewall kostet über 80 Euro sowie bei pixum 50 Euro. Zusätzlich gibt es für Fotografen und Wiederverkäufer die Möglichkeit eines zusätzlichen 10%igen Nachlasses.

Außerdem gibt es derzeit eine Aktion mit einem 15 Euro Kennenlerngutschein für Wandbilder.

Bildqualität Versuch 1

Nach wenigen Tagen bekomme ich dann Post von Saal Digital welche ich natürlich sofort neugierig öffne. Aber was ist das? Jede Menge Kratzer, Blasen, ausgefranste Ränder und total mattes Bild. Ich gebe ehrlich zu, ich war sehr entsetzt. Ich gebe aber auch ehrlich zu, dass es jetzt ziemlich peinlich wird. Natürlich kontaktiere ich sofort den Kundenservice und erhalte auch eine fast prompte und sehr freundliche Rückmeldung „ob ich denn auch die Schutzfolie entfernt hätte?“ Hm, öhm, grmpf, eine solche Folie habe ich gar nicht bemerkt und daher auch nicht entfernt. Also gleich nachgeholt und somit waren auch alle Kratzer etc. wie durch Zauberhand verschwunden 🙂

Der Print an sich stellt sich jedoch als viel zu dunkel heraus. Dazu hat er überhaupt keine Brillanz, spiegelt dafür aber ob des Hochglanzes ganz ordentlich. Nicht gut!

Kundenservice

Also wende ich mich erneut an den Kundenservice mit der Erinnerung an die Diskussion über das nicht mehr funktionierende ICC Profil. Und wieder wird mir sehr schnell und nett geantwortet, so dass ich an dieser Stelle einfach erwähnen muss, dass der Saal Digital Kundenservice absolut sensationell ist. 100%ige Kundenorientierung, eine ganz eindeutige Empfehlung und herzlichen Dank an dieser Stelle!

Bildqualität Versuch 2

Ich erhalte das Angebot, das Bild ohne Kosten erneut zu bestellen mit der Empfehlung, die Datei dieses Mal im sRGB Format (wobei die Profile ansonsten in CMYK angelegt sind?) anzuliefern. Mangels weiterhin fehlenden Profils stelle ich meinen Monitor so ein, dass das Bild dort dem zu dunklen Print gleicht und bearbeite entsprechend meiner Vorstellungen. Zusätzlich habe ich mir kostenfrei das Set mit Muster-Oberflächen bestellt und mich damit für eine nun matte Variante entschieden.

Anschließend Bestellung wie oben beschrieben, und nach ein paar Tagen bringt mir unser freundlicher Briefträger den zweiten Print-Versuch. Gespannt reiße ich die Verpackung auf, entferne die Schutzfolie 🙂 und bin erleichtert. Dieses Mal passt die Belichtung und der Lavasee glüht mir wie erhofft entgegen. Der gesamte Print insgesamt wirkt sehr wertig, top!

Fazit

Kundenservice und auch die Qualität des GalleryPrint sind definitiv eine Empfehlung wert. Für reine Adobe Lightroom User ist das beschriebene Vorgehen jedoch nicht praktikabel. Saal Digital wird sich kaum darauf einlassen, durch kostenlose Trial und Error Mehrfach-Bestellungen zu einem korrekt belichteten Wandbild zu kommen. Wobei dieses Problem dann im Endeffekt ja für alle Anbieter gilt.

Bildqualität Versuch 3

Ein finales Urteil ist mir also derzeit leider nicht möglich. Ich werde jedoch kurzfristig auf das Adobe Fotografen Abo mit Lightroom und Photoshop in der Cloud umsteigen, so dass ich die ICC Profile dann mit Photoshop wieder nutzen kann. Anschließend werde ich einen weiteren Print bei Saal Digital bestellen und dann noch einmal darüber berichten. Wir lesen uns!.