Vulkanfotografie und mein Umstieg auf MFT
In 2008 auf Indonesien war ich das erste Mal digital unterwegs. Mit einer geliehenen Olympus E-3. Aber schon auf meiner nächsten Tour in 2009 nach Sizilien hatte ich für maximale Bildqualität eine vollformatige DSLR mit mehreren Profi-Objektiven im Gepäck. Mit dem Nachteil der Größe und des Gewichts. Meint gut über 10kg zu schleppen sowie für mich und meine kleinen Hände viel zu groß und zu unhandlich während dem Trekking. Daher hatte ich dafür zusätzlich immer noch eine kleine, in die Taschen passende Kompaktkamera dabei. Mit dem Nachteil einer suboptimalen Bildqualität. Also insgesamt eine Ausrüstung mit vielen Stärken, aber eben auch vielen Schwächen.
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Lange habe ich mich mit Alternativen beschäftigt, den riesigen Markt sondiert, mich aber nie zu einer Entscheidung durchringen können. Erst in 2016 fällt meine Wahl auf das spiegellose Micro-Four-Thirds (MFT) Format. Und dort auf Olympus. Zum einen aufgrund des guten Rufes hinsichtlich der Outdoor Qualitäten. Zum anderen aufgrund meiner guten Erfahrung auf Indonesien, wo sogar eines meiner bisher erfolgreichsten Bilder entstanden ist.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei meiner ersten „MFT-Tour“ am Erta Ale in Äthiopien zusätzlich noch meine DSLR mit im Gepäck habe. Wirklich sicher bin ich mir nämlich nicht, ob dieser kleine leichte Body tatsächlich in punkto Bildqualität mithalten kann? Mit dem Ergebnis, dass ich meine Spiegellose am Ende der Reise den ganzen Tag umhängen und die (Canon) DSLR nicht einmal aus dem Rucksack hole.
Bei Interesse findet Ihr einen weiteren sehr „nassen“ Härtetest meiner Ausrüstung auf Island gerne HIER.
Zum anderen aufgrund des spürbaren Gewichtsvorteils, welcher sich als ideal an den kritischen Bedingungen des Kraterrands des Lavasees erweist. Dieser zeigt sich extrem brüchig, so dass ich nicht so nahe an den See heran komme wie erhofft. Während andere Fotografen mit ihren schweren DSLRs somit nur aus ungünstiger Perspektive aus Augenhöhe fotografieren können, befestige ich meine Kamera an einem leichten Stativ, löse über Kopf aus und kann so als einziger die Szenerie als Ganzes einfangen.
Bleibt also nur noch die Frage nach meinen Bedenken ob der Bildqualität. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass mir diese nicht ganz so wichtig ist. Für mich steht eindeutig die Bildaussage im Vordergrund. Unterhaltsame Geschichten erreiche ich mit spannenden und nicht mit technisch perfekten Bildern. Aber natürlich sollte sich die belichteten Pixel auf einem guten hohen Niveau bewegen. Und das tun sie. Meine damals noch OM-D E-M5 Mark II bewältigt problemlos eines der schwierigsten Motive überhaupt. Auf der einen Seite die bei zu langer Belichtungszeit sofort überstrahlende extrem heiße Lava, auf der anderen Seite der um Zeichnung aufzuweisen eine längere Zeit benötigende dunkle Kraterrand. Am Ende vielleicht nicht 100%ig so scharf wie mit einer Profi DSLR, aber definitiv mehr als ausreichend um mich zu überzeugen.
Damit ist mein Umstieg nun endgültig vollzogen, und ich habe es noch keinen Tag bereut. Ganz im Gegenteil, diese Ausrüstung erweist sich auch als ideal für eine Expedition am anderen Ende der Temperaturskala. Auf dem kältesten, windigsten und trockensten Kontinent: der Antarktis.