Ich beginne meine fotografischen Vorbereitungen für eine Tour damit, dass ich mir einen grundsätzlichen roten Faden für die jeweilige Geschichte überlege. Bei der Tour nach Mexiko und Chile entscheide ich mich dabei für die chronologische Reiseabfolge, eingebettet in eine thematische Storyline Höhe und Making Of.
In einem zweiten Schritt stelle ich mir viele Fragen rund um die Reise und diesen roten Faden. Für Chile sind dies z.B.: Wie stelle ich die Mächtigkeit des Ojos da? Wie das Abenteuer einer Autofahrt auf über 5.000m Höhe? Wie am besten den Charakter der Atacama Wüste?
In meinem Kopf entwickelt sich dazu nach und nach u.a. ein Foto, auf dem wir mit unserem Pickup direkt auf diesen mächtigen Vulkan zufahren. Wesentlicher Bestandteil der entsprechenden Recherche ist daher die Suche auf Google Maps entlang unserer Route nach einer Stelle, an der der Vulkan prominent sichtbar ist und unsere Straße direkt auf ihn zuführt. Mit dem Ergebnis, dass sich dafür die Anfahrt in Richtung Atacama Hütte – unserem zweiten Basislager auf 5.200m – anzubieten scheint.
Unterwegs stellt sich diese dann tatsächlich als ideal für meine Fotoidee heraus. Ich fotografiere aus der Hocke mit Brennweite 54mm (108mm umgerechnet in KB) direkt in Richtung unseres Pickups und dem dahinter gut sichtbaren Ojos del Salado. Für ein wenig Action lasse ich dabei die Bremslichter aufleuchten. Außerdem wähle ich einen eher zu großen Ausschnitt, da ich mir mit der Zeit angewöhnt habe, das entsprechende Feintuning in Bezug auf den optimalen Bildausschnitt später zu Hause in Ruhe im Rahmen der Bildbearbeitung vorzunehmen.
Diese erfolgt bei mir vollständig in Adobe Lightroom. Erster Schritt ist die Sortierung der mitgebrachten Aufnahmen unter Vergabe von Markierungen und Bewertungssternen. Nach mehreren Runden habe ich das hier vorgestellte Foto in die Kategorie „Spitzenklasse“ einsortiert. Weitere Kategorien sind „gut“, „für die Geschichte notwendig“ und „aussortiert“. Wobei ich die aussortierten Bilder niemals lösche, sondern auf eine externe Festplatte auslagere.
Bei der nun folgenden Bildbearbeitung schätze ich in Adobe Lightroom die schnelle Bearbeitungsmöglichkeit mit Hilfe von Reglern und Presets. Für Chile entscheide ich mich dafür, jeweils den Kontrast sowie die Klarheit zu erhöhen. Diese Bildsprache drückt für mich am besten aus, was ich in der Atacama Wüste bzw. bei der Aufnahme empfunden habe: Die klare Sicht aufgrund der dünnen Höhenluft, die vielen feinen und fast unendlichen Farbschattierungen sowie der fantastische Kontrast zwischen dunkler Erde, blauem Himmel und strahlendem Eis.
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