Viele Fotografen glauben, dass die wesentlichen Zutaten für gute Bilder aus einer hochwertigen technischen Ausrüstung sowie dem Beherrschen der Regeln der Bildkomposition bestehen.
Dem möchte ich hier auch gar nicht widersprechen. So ausgerüstet ist es definitiv möglich, gute Fotos zu produzieren. Für einzigartige und herausragende Fotografien braucht es diese Zutaten aus meiner persönlichen Sicht jedoch nicht. Solche Bilder sind auch fernab von technischer Perfektion möglich und basieren zu einem großen Teil aus Fleiß und Geduld sowie dem kreativen Brechen von Regeln. Die häufig jedoch allerwichtigste Zutat für gelungene Bilder ist die sogenannte BdA-Methode:
Beweg Deinen Arsch
Ein gutes Beispiel dafür ist meine Tour nach Island im Auftrag von Olympus in 2016. Island ist eine tolle Insel mit sensationellen Landschaften. Mittlerweile jedoch arg überlaufen, so dass viele Motive bereits 1000fach fotografiert worden sind. Allerdings in der Regel aus absolut identischer Position.
So wie auch an dem Svartifoss Wasserfall. Der Fußweg zum Svartifoss endet an einer mit einer Gitter umfassten Plattform, von der aus die meisten Bilder gemacht werden. Mein Ziel war es jedoch, Bilder auf Island zu produzieren, die es so zuvor noch selten oder gar nicht zu sehen gegeben hat. Und dabei haben häufig wenige Meter „bewegter Arsch“ geholfen:
Am Svartifoss habe ich die Plattform verlassen und bin keine 20 Meter zu dem Fluss abgestiegen, welcher von dem Wasserfall gespeist wird. Dort habe ich mich in diesen Fluss auf einen großen Stein gestellt und habe die Kamera wenige Meter über die Wasseroberfläche gehalten – mit dem Ergebnis, dass der Betrachter das Gefühl hat, mitten in dem Fluss zu stehen und die Kraft und Gewalt des Wassers und Wasserfalls sichtbar wird.
Ein Bild, welches es sogar als großen Print auf die Photokina 2016 geschafft hat – obwohl ich es nur wenige Meter und Sekunden von der „normalen“ Fotoposition aus gemacht habe.
Mehr zu diesem Bild findet Ihr auch hier in meinem kurzen YouTube Video.