Mein absoluter Lieblingsplanet ist der Saturn mit seinen Ringen. Ich habe ihn sogar schon einmal fotografieren können, allerdings nur sehr unscharf mit einer normalen Kameraausrüstung. Bessere Bilder mit einem Teleskop sind allerdings schon in Planung (Update: mittlerweile aufgenommen).
Parallel dazu habe ich mir neulich die Frage gestellt, wie es denn wäre, wenn unsere Erde von einem solch wunderschönen Ring umgeben wäre. So richtig viel dazu habe ich leider nicht im fast allwissenden Internet gefunden, ein paar spannende Informationen zum Glück aber dann doch.
Einige Wissenschaftler glauben, dass die Erde in der Tat sogar schon einmal einen solchen Ring besessen habe. Und zwar kurz nach der Kollision der jungen Erde vor vielen Milliarden Jahren mit dem Planeten Theia. Diese Kollision schleuderte einen Teil unseres Planeten in die Erdumlaufbahn, wo sich daraus zuerst ein Ring bildete, welcher anschließend zu unserem Mond verschmolz.
Auf der anderen Seite könnte sich unser Mond wieder zu diesem Ring zurück verwandeln. Unsere Erde übt eine größere Gravitationskraft auf die Seite des Mondes aus, die uns zugewandt ist als auf die uns abgekehrte Seite. Sollte sich der Mond nun, natürlich rein theoretisch, auf die Erde zubewegen, so würde dieser an der sogenannten Roche-Grenze – das ist die Mindestentfernung, die ein Objekt von einem Planeten haben kann und sich noch durch seine eigene Schwerkraft zusammenhält – durch diese ungleiche Gravitationskraft auseinandergerissen. Und schwupsdiwups hätten wir wieder unseren Ring 🙂
Die Mondmasse würde dabei einen Ring mit einer Breite von 5.000km und Dicke von 9,5km ergeben. Im Gegensatz zu dem Eisring des Saturn würde er aufgrund unserer Nähe zur Sonne vollständig aus Fels bestehen.
Bilden würde er sich wahrscheinlich parallel zum Äquator. Dort würde man den Ring dann als dünne Lichtscheibe sehen. Je weiter weg ein Betrachter vom Äquator gen Himmel blicken würde, desto breiter und sichtbarer wäre der Ring bis er an den Polen als ein vollständiger Bogen über uns stehen würde.
Das sähe zwar wahrscheinlich sehr cool aus, hätte aber auch einen starken Einfluss auf das Leben auf der Erde. Die Navigationssysteme der Tiere würden versagen, je nach Lichtdurchlässigkeit der Ringe könnten auch die Fotosynthese der Pflanzen sowie unsere Sauerstoffversorgung generell leiden.
Dazu wäre es im Schatten des Rings wahrscheinlich so kalt, dass dort eine eigene evtl. nicht bewohnbare Klimazone entstehen würde. Außerdem würde der Ring, wie auch der Mond in natürlich viel geringerem Maße, das Sonnenlicht zurück zur Erde reflektieren. Wahrscheinlich wäre es dann selbst in der tiefsten Nacht nie wieder vollständig dunkel. Auch am Tag könnten sich dadurch die Lichtverhältnisse ändern.
Grundsätzlich würde es für die Erde dann also heißen: Wer schön sein will muss leiden.
Ist ja zum Glück eine reine Fiktion, und die erwartete Ring-Schönheit lässt sich ganz ohne negative Auswirkungen entspannt mit ein paar irdischen (sowie planetaren NASA-)Bildern in Adobe Photoshop simulieren. Wobei ich mich dabei rein von ästhetischen und nicht von wissenschaftlich korrekten Gesichtspunkten habe leiten lassen.