Fotografie bedeutet „Malen mit Licht“. Gerade auch in der Landschaftsfotografie verleiht das passende Licht einen ganz besonderen Anstrich. Bereits das natürliche Licht bietet unzählige kreative Möglichkeiten wie z.B. die gezielte Unterbelichtung im Gegenlicht, um das Motiv als Schattenriss vor goldenem Himmel darzustellen.
Dazu haben wir Fotografen aber auch noch die Möglichkeit, ganz gezielt selber mit künstlichem Licht zu gestalten. Zum einen durch den Einsatz eines oder mehrerer Blitze, zum anderen – von mir bevorzugt – mit Hilfe von (Taschen-)Lampen.
Bei unserem einzigartigen Projekt „Naturgewalten Lightpainting“ haben wir so der Lüneburger Heide in einer dunklen Nacht mit einer starken Taschenlampe plus einer Farbfolie einen extra lila Farbton verliehen.
Auf meiner Tour nach Turkmenistan inmitten der Karakum Wüste habe ich natürlich nicht das komplette Arsenal an Lightpainting Utensilien mitnehmen können. Zwei Taschenlampen sowie Klebeband und ein paar farbige Folien haben es aber in mein Gepäck geschafft.
Weit weg von jeder Lichtverschmutzung bot sich mir dort in der Wüste ein unglaublicher und einzigartiger Sternenhimmel mit einer Vielzahl an Sternen, die wir uns hier in Mitteleuropa kaum vorstellen können.
Als Motiv alleine über dunklem Vordergrund ergibt das jedoch kein sehr spannendes Bild. Daher habe ich mit einer meiner Lampen für ein paar kurze Sekunden eine Düne im Vordergrund beleuchtet, und zwar bewusst von der Seite, um mit Hilfe von den dadurch entstehenden Schatten die fantastischen Sandstrukturen zu betonen.
Als ich nach dem dritten oder vierten Versuch mit dem Ergebnis endlich zufrieden gewesen bin, habe ich anschließend die Kamera (im „Live Composite“ Modus) noch ungefähr eine Stunde lang belichten lassen und so die fantastischen „Startrails“ über die Sanddüne „gemalt“.