Wofür ich als Profifotograf KI in der Fotografie nutze
Künstliche Intelligenz ist ja immer noch ein heiß diskutiertes Thema in der Fotografie; muss das weg, darf man das oder soll man sogar?
Zuerst einmal ist dabei festzustellen, dass die KI ja schon vor längerer Zeit Einzug in die Fotografie gehalten hat. Smartphone Bilder werden fast mehr errechnet denn tatsächlich durch die winzigen Linsen auf den Sensor gebannt. Ausgetauschte Himmel, Neuralfilter, Katzenaugen-Autofokus sowie viele weitere Helferlein in der Fotografie und Bildbearbeitung sorgen bereits schon länger dafür, dass Bilder deutlich leichter erstellt bzw. sogar manipuliert werden können – was ja am Ende auch schon in der Dunkelkammer möglich war. Hier sehe ich die Möglichkeiten von KI in erster Linie als Unterstützung für all die Fotografen, welche sich nicht mit aufwendigem Freistellen und x Photoshop Ebenen beschäftigen möchten.
Größer ist der Aufschrei ja aber sowieso bei rein (bzw. größtenteils) KI generierten Bildern. Auf der einen Seite wegen der Copyright-Diskussion bzgl. Trainingsmaterial der Bildgeneratoren, auf der anderen Seite natürlich insbesondere wegen der Möglichkeit per Text und Prompt verdrehte Wahrheiten (modern: Fake News) zu verbreiten. Dazu werde ich irgendwann auch noch einen separaten Text verfassen, grds. bin ich da aber der Meinung, dass immer zwei dazu gehören. Einer, der die Fake Bilder erstellt und einer, der diese ungeprüft für die blanke Wahrheit hält.
Aber eigentlich möchte ich ja darüber schreiben, wofür ich KI in der Fotografie nutze. Damit meine ich KI generierte Motive und Bilder.
Reine KI-Bilder würde ich bei mir noch eher meinem Spieltrieb zuordnen 🙂 Wobei es schon cool ist, Bilder von Drachen und Fantasywelten realisieren zu können, welche ich nun einmal nicht fotografieren sowie mangels Talent auch nicht zeichnen kann. Zudem lerne ich dabei sehr viel über das Thema und die unterschiedlichen Generatoren. Das nutze ich für meine Seminare und Zeitschriftenartikel und verdiene somit mit dem Thema bereits ein wenig Geld.
Für meine professionelle Fotografie nutze ich rein generierte Bilder kaum. Für meinen Extraterra Kids Schülervortrag nehme ich jeweils meine eigenen Fotos als Basis für das Erstellen von KI-Bildern von anderen Planeten sowie der kleinen Raumschiff-Crew.
Hauptsächlich nutze ich KI dazu, meine Fotos von außerirdisch scheinenden Landschaften um SciFi-Elemente zu ergänzen. Bei meinem vergangenen Trip in die USA war ich z.B. in Regionen unterwegs, welche mich regelmäßig an bekannte SciFi-Geschichten und -Orte erinnert haben – ja, zufällig bin ich ein sehr großer Science Fiction Fan 😉
Ich habe daher Elemente/ Motive aus diesen Geschichten separat generiert (mit Firefly, Dall-E3, Midjourney) und in Photoshop mit meinen realen Fotos kombiniert.
Diese Bilder werde ich in meinem Extraterra Vortrag zeigen, sie als Prints verkaufen, in Artikeln verwerten sowie in einem ganz eigenen separaten Projekt (dieses befindet sich noch in den Kinderschuhen) vielfältig einsetzen.
Für mich sind KI-Generatoren (Bild wie auch Video) also ein fantastisches Werkzeug um die Motive umzusetzen, welche ich nun einmal mangels Existenz nicht real fotografieren kann. Reine KI-Landschaften hingegen empfinde ich dagegen als langweilig. Optisch sind sie häufig nett, aber sie haben nun einmal keine Geschichte zu erzählen bzw. macht es mir persönlich deutlich!!! mehr Spaß unterwegs zu sein und unsere fantastische Erde zu erleben, denn am heimischen Schreibtisch ein paar Prompts zu tippen.
Ich freue mich auf jeden Fall auf die weiteren Entwicklungen in diesem Bereich und habe schon viele weitere Ideen im Kopf.