Nützliche Apps und Webseiten für die Astrofotografie
In der Astrofotografie sind eine detaillierte Planung und Vorbereitung das wesentliche Erfolgsgeheimnis einzigartiger galaktischer Bilder. Planung und Vorbereitung in Bezug auf Himmelskonstellationen, Standort der Milchstraße, Mondphasen, Lichtverschmutzung, Satelliten-Überflüge, Wetter, Feuchtigkeit, Seeing und vieles mehr.
In den einzelnen Beiträgen meiner Astro-Serie verweise ich bereits immer wieder auf nützliche Websites und Apps für die jeweilige Art Fotografie. Nun habe ich mir aber gedacht, eine Übersichtsseite mit all diesen Links auf einen Blick ist sicher auch nicht ganz verkehrt 🙂
Über interessante und anstehende Himmelsereignisse informiere ich mich auf timeanddate.de. Für Android gibt es dazu die App Mobile Observatory.
Auf timeanddate findet Ihr auch eine feine Übersicht über die anstehenden sowie Infos zu allen jährlichen Sternschnuppenregen sowie Finsternisse aller Art (Mond, Sonne, partiell, ringförmig…).
Auch auf timeanddate findet Ihr einen Mondkalender, die Mondphasen (diese sind übrigens weltweit gleich) und aktuellen Mondereignisse. Alternativ findet Ihr viele Infos rund um den Mond auf mondverlauf.de oder auf dem Mondkalender.
Den aktuellen Auf- und Untergang unserer Planeten lasse ich mir sehr übersichtlich auf meinem iPad (gibt es meine ich auch für Android) von der App Star Walk anzeigen
Lichtverschmutzung und astronomisches Seeing
In Bezug auf die Lichtverschmutzung gibt es eine sehr große Auswahl an Karten und Informationsquellen wie z.B. die lightpollutionmap/ oder blue-marble.
Vorhersagen über das aktuelle astronomische Seeing, also die Einflüsse von Turbulenzen in der Atmosphäre auf die Sichtbarkeit, findet Ihr auf meteoblue.com unter der Rubrik „Freizeit und Sport“. Dort könnt Ihr dann den gewünschten Standort eingeben. Ihr könnt Euch übrigens auch mit dem bloßen Auge über das Seeing informieren, je weniger die Sterne funkeln, desto besser ist das Seeing.
Gefühlt schießt die Firma SpaceX mittlerweile fast täglich neue StarLink Satelliten (für eine weltweite Internet Versorgung sowie neuerdings auch Satellitentelefonie) ins All, die sich entsprechend immer häufiger in eine Sternenhimmel Aufnahme „schummeln“. Wann und wo diese Satelliten am Firmament entlang sausen findet Ihr auf findstarlink.com.
Auch unsere ‚gute alte‘ ISS (sowie die ’schlechte neue‘ chinesische Tiangong) „verschmutzt“ hier und da im 90-Minuten-Rhythmus unseren Himmel, zu finden auf astroviewer.net.
(Mobile) Planetarien
Bei der Planung des geeigneten Foto-Standorts im Hinblick auf den Stand und Position der Milchstraße, eines Sternbildes, von Mond und Planeten ist das kostenlose, interaktive Planetarium Stellarium die erste Adresse. Für jeden Ort der Welt kann ich mir hier für mein Wunschdatum eine Prognose über die Sichtbarkeit und den Stand von über 600.000 Himmelskörpern erstellen lassen.
Die App schlechthin für Fotografen ist für mich die App Photopills. Den vollen Umfang hier aufzuzählen würde jeden Rahmen sprengen, daher schaut am besten selber auf der Website des Herstellers. Für die Himmelsfotografie findet Ihr dort alle Infos zu Sonne, Mond, Sterne, Blaue und Goldene Stunde und so viel mehr. Besonders praktisch ist die App auf Tour mit den Möglichkeiten via Virtual Reality die Position der genannten Himmelskörper bis hin zur Simulation von Startrails an dem Standort direkt an meinem Motiv anzuzeigen.
Alle Planung, Vorbereitung, das Wissen um Sternenkonstellationen nützt natürlich nichts, wenn das Wetter nicht mitspielt. Daher sind Wetter-Apps die aus meiner Sicht fast wichtigsten Tools für die Astrofotografie. Ich selbst nutze immer mehrere Apps parallel und ‚errechne‘ mir daraus nach meinen Erfahrungen (plus ganz wichtig dem Blick zum Himmel!) meine eigene Vorhersage.
Einfach zu bedienen und trotzdem sehr umfangreich für alle Arten von Wetterinformationen zu Hause am Rechner ist kachelmannwetter.com.
Auf Tour unterwegs nutze ich neben der offiziellen Wetter-App von Apple die Apps von Wetteronline, meteoblue, Accuweather, bergfex in den Alpen sowie für einen zusätzlichen Check der Wolkenbedeckung, Nebel mit zusätzlichen Informationen zu Feuchtigkeit, Mondphase und sogar eventuellen ISS-Überflügen (nur auf Englisch) die App/ Webseite clearoutside.
Polarlicht
Die Vorhersage von Polarlichtern ist eine Wissenschaft für sich. Es wird dafür i.w. ein sogenannter KP-Wert verwendet. Dieser sagt jedoch eigentlich nur etwas über das grundlegende Potential für Polarlichter aus, taugt als konkrete Prognose aber nur bedingt.
Wichtig ist zudem die Planung der Location an sich. Wie komme ich hin, kann ich dort campen, welches Himmelsausrichtung hat sie, wie ist die Topographie beschaffen und vieles mehr.
Für die Planung nutze ich dafür natürlich Google Maps und Google Earth, insbesondere aber Gaia GPS. Damit plane ich meine Routen und Shootings zu Hause, unterwegs nutze ich die App zur Navigation und Dokumentation von GPS-Koordinaten.
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