Verlaufsfilter (Graduated ND)
DAS Highlight für die Landschaftsfotografie ist aber sicher der eingebaute Verlaufsfilter. Ich bin normalerweise ohne Filter unterwegs, da ich es auf meinen Touren mit zeitweise extremen Bedingungen maximal leicht und flexibel mag. Also verzichte ich gerne auf Filter schleppen, Filter schrauben. Ich gebe aber natürlich zu, dass ein Verlaufsfilter in manchen Situationen eine gute Sache ist. Bisher habe ich mir in solchen Situationen häufig mit der Postproduktion in Adobe Lightroom/ Photoshop geholfen. Aber das ist natürlich keine ‘saubere’ Fotografie. Viel besser ist eine von vornherein korrekte Belichtung und so wenig Bildbearbeitung wie nötig.
Den GND-Filter findet man im Menü Kamera 2 mit der Wahl zwischen soft, medium und hart für die Übergänge sowie GND 2, 4 und 8 für die Stärke; 2 entspricht einer Blendenstufe, 8 drei. Schon das ist cool, sensationell finde ich allerdings, dass man den Filter (auf dem Screen wird Euch angezeigt, welche Tasten/ Drehräder es dafür braucht) verschieben und drehen kann. Je nach Bildkomposition kann der Filter also nach oben oder unten, schräg in Richtung Licht oder sogar einmal komplett gedreht werden. Heißt die Verdunklung liegt nicht oben, sondern unten über dem Motiv. Das ist zum Beispiel praktisch für die Astrofotografie. Ich habe für meine Tests so z.B. die Skyline von Frankfurt abgedunkelt, damit diese bei einer längeren Belichtung des Sternenhimmels (ja, das macht über Frankfurt mit dem Flughafen im Hintergrund grds. keinen Sinn) nicht überstrahlt. Sehr praktisch und würde an der Stelle ein Composing aus zwei Aufnahmen sparen.
Die Bilder sind definitiv keine Hingucker (keine Ahnung übrigens, warum die Thumbnails unscharf dargestellt werden, bitte auf die Bilder klicken für eine größere und scharfe Version) oder irgendwie vom Motiv und der Ausarbeitung her ernst zu nehmen. Mir ging es dabei – bei jeweils eisigem Wetter – mehr um die Demonstration der Funktion sowie deren Potential.
Cool ist insbesondere auch, dass der GND mit jedem Objektiv funktioniert. Egal ob gewölbtes Fisheye oder flaches Glas, ob kleiner oder großer Durchmesser, einfach dazu schalten. Und bei Bedarf auch wieder ausschalten, kein mühsames Filter drauf oder abschrauben und sicher verstauen mehr. Deutlich vereinfachter Workflow.