Die neue E-M1 Mark III hat die HiRes Funktionen der M1X spendiert bekommen (Update: in der OM-1 ist der Modus jetzt so richtig brauchbar, da die Verarbeitungsgeschwindigkeit von gefühlt über 10 Sekunden auf gefühlt 3 Sekunden gesunken ist). Also einen „hochauflösenden“ Modus mit 50 Megapixel aus der Hand! sowie 80 Megapixel mit Stativ – ob manuell oder Stativ stellt Ihr übrigens im Menü „Kamera 2“ und „Hochaufgel. Aufnahme” ein bzw. habe ich mir das mein eigenes „Sternchen Menü“ gelegt.

Den Modus an sich aktiviert Ihr bei den Einstellungen für Einzel-, Serienbilder etc. ganz am Ende (bei der OM-1 über den Filmbutton und das hintere Einstellrad).

Die Kamera verschiebt dabei mehrfach ganz leicht den Sensor und setzt so mehrere Aufnahmen zu einem einzigen HiRes Bild zusammen. Bei der Variante Stativ wird der Sensor viermal um je einen Pixel verschoben, dann um ca. 0,7 Pixel diagonal und nochmals viermal um je einen Pixel (also insgesamt acht Aufnahmen). Aus dem ersten Durchgang ergibt sich die bessere Farbauflösung, da nicht interpoliert werden muss, aus dem zweiten die bessere Bildauflösung. Bei der Variante Handheld werden 16 Aufnahmen (Update: bei der OM-1 nur noch 12 Aufnahmen) gemacht. Die höhere Auflösung ergibt sich durch die Bewegung des Fotografen während der Aufnahmeserie und entsprechende Verrechnung der Bilder. Also unser Körper verursacht den „Pixelshift“ und nicht das aktive Verschieben des Sensors. 

Update: Das heißt auch, dass die Variante Handheld mit einer Kamera auf einem Stativ eigentlich keinen HiRes Shot produzieren sollte. Tut sie aber doch, warum auch immer. Angeblich taugt dabei die Qualität oft nicht, ich habe bisher andere Erfahrungen gemacht. Ich werde das irgendwann einmal in Ruhe ausprobieren…

Egal was oder wie, HiRes Shots sind mit der höheren Auflösung, geringerem Rauschen sowie höheren Dynamik insbesondere ideal in der Landschaftsfotografie (wie z.B. auf meinem Trip in die USA), aber auch einsetzbar im Bereich Tiere und Menschen. Immer natürlich abhängig von der Bewegung im Bild.

Ich habe die Funktion gleich einmal unter extremen Bedingungen bei Schnee und starkem Wind getestet. Heftige und schnell schwingende Äste werden entsprechend unschärfer abgebildet wie auch das im, fast schon Sturm, auch mächtig flatternde Fell der Huskies. Nichtsdestotrotz ist es sehr beeindruckend, wie sich in der starken Vergrößerung die Fotografen klar deutlich in den Pupillen spiegeln. Oder sich bei einem Test zu Hause bei entspannteren Bedingungen deutlich schärfere Details auf einer abfotografierten Weltkarte erkennen lassen.

Ähnlich wie Live Composite werden mehrere Aufnahmen zusammengesetzt, so dass auch weitere kreative Anwendungen mit der Funktion möglich sind. Wird die Kamera während der Aufnahme gleichzeitig mit den Intervallen bewegt oder gedreht können spannende Effekte entstehen.

Sogar Lightpainting ist damit möglich. Wobei dabei dann die sich nicht verändernde Umgebung (sorry, das Testbild entstand mit der Kamera auf einer wackelnden Matratze liegend, daher die Unschärfe) hochauflösend aufgenommen wird, die Lichtspur jedoch „nur“ normal, da sich das Licht ja von Aufnahme zu Aufnahme durch den Raum bewegt und so nur jeweils ein Mal belichtet wird. Wobei die Sensorbewegung zwischen den einzelnen Aufnahmen als kurze Verzögerung in der Lichtspur sichtbar wird, was aber je nach Belichtungszeit sowie Brennweite kaum auffällt.

Auch Nachtaufnahmen, insbesondere Startrails sind damit denkbar. Auch hier wäre die Landschaft hochauflösend, die Sternenspuren (gut verschmerzbar) nicht. Eine zeitliche Beschränkung hat der HighRes Modus nicht. Mit einer Grundbelichtung von einer Stunde könnte so eine Nachtaufnahme mit einer Gesamtzeit von acht Stunden entstehen.

Mehr dazu erzählen wir auch in unserer dritten Episode unseres „Feuer, Licht und Fotografie“ Podcasts.