Radiant Photo – ein ausführlicher Test

Ich habe mir Radiant Photo nun etwas ausführlicher angeschaut – HIER findet Ihr den Beitrag über meinen ersten Eindruck. Insbesondere auch im Hinblick darauf, ob es wirklich eine neue Software braucht und dann auch noch zu einem etwas höheren Preis.

Ich selbst würde mir grundsätzlich aus zwei Gründen eine weitere Software installieren bzw. dafür bezahlen:

Erstens, wenn dadurch die Qualität meiner Bilder signifikant besser würde und ich so auch meinen Kunden und Zuschauern einen Mehrwert bieten könnte.

Zweitens, wenn sich dadurch mein Workflow vereinfachen und ich deutlich Zeit sparen könnte. Also Zeit bei Dingen, die ich jetzt nicht soooo gerne mache wie z.B. die Bildbearbeitung 🙂

Daher habe ich mein Hauptaugenmerk erst einmal auf die Automatik von Radiant Photo gelegt. Eine grundsätzliche manuelle Bildbearbeitung kann ich auch mit anderen Programmen, in meinem Fall mit Adobe Lightroom erledigen. Mit den Schiebereglern geht das dort recht fix und kontrolliert sowie mit (eigenen) Presets auch halbwegs automatisiert. Als großen Vorteil von Radiant wird versprochen, dass die Automatik die Bildbearbeitung vollständig und abhängig von dem Motiv erledigt. Mit einem natürlich wirkendem Bildergebnis. Insgesamt würde das eine bessere Bildqualität und vor allem einen einfacheren und schneller Workflow bedeuten, also genau meine Voraussetzungen für den Kauf und Einsatz einer neuen Software.

Für meinen ersten Eindruck hatte ich hauptsächlich an Landschaftsaufnahmen getestet. Für einen ausführlichen Test habe ich mir diverse Bilder meiner beiden Japanreisen in 2015 und 2016 ausgesucht. Dort habe ich nämlich neben Landschaft auch sehr viel Reise, Menschen, Natur, Tiere und Architektur fotografiert. Damit stand ein schön breites Testportfolio zur Verfügung. Mit folgenden Erkenntnissen:

  • Der Workflow ist simple: Bild in Adobe Lightroom einfach via „Bearbeiten in RadiantLR“ nach Radiant übergeben, dort die Automatik laufen lassen und via „Speichern“ als Tiff-Datei an Lightroom zurückgeben.
  • Bei den meisten Motiven funktioniert die Automatik einwandfrei und liefert wie versprochen natürliche Ergebnisse.
  • Auch bei JPG liefert die Automatik gute Ergebnisse.
  • Die Rauschunterdrückung ist o.k., aus meiner Sicht besser als die in Lightroom – aber natürlich (noch) kein Vergleich zu Programmen wie DxO & Co.
  • Einzig bei der Automatik „Menschen“ bin ich ab und an mit den Ergebnissen nicht so zufrieden. Da sind mir die Bilder zu dunkel und zu wenig kontrastreich.
  • Solche Probleme lassen sich aber häufig schnell und einfach über entweder ein anderes Preset unter „Voreinstellungen“ bzw. eine Korrektur über die Regler „Intensität“, „Farbe“, „Belichtung“ und „Brillanz“ in Radiant lösen.
  • Wenn Ihr Euch die Bilder weiter unten anschaut werdet Ihr feststellen, dass meine Lightroom-Entwicklungen meist kontrastreicher und dynamischer sind. Das liegt daran, dass Japan für mich ein sehr quietschiges Land ist und ich die Bilder daher bewusst genau in eine quietschige Richtung bearbeitet habe. Das kann aber Radiant natürlich nicht wissen bzw. widerspricht das dem Ansatz eines natürlich wirkenden Bildeindrucks.
  • Insofern ist Japan zwar ein gutes Testobjekt ob der Vielfalt, aber nicht in dieser Hinsicht. Wobei auf der anderen Seite dann doch wieder, weil ich so noch schauen konnte, wie ich einfach und schnell zu genau meinem gewünschten Look komme. Das wäre sicherlich auch in Radiant selbst möglich (siehe die oben erwähnten Regler bzw. gibt es noch viel tiefergehende Anpassungsmöglichkeiten in Radiant bis hin zu einem einfach zu bedienendem Color Grading), aber an dieser Stelle habe ich mich für ein anschließendes einfaches „Japan Radiant“ Preset in Lightroom entschieden: Kontrast +15, Dunst entfernen +20, Dynamik +20, Sättigung +10. Und schon passt es für mich bzw. ist das Ergebnis eine gute Mischung aus „quietschig aber nicht zu quietschig“ 🙂 (bei den Bildern bitte ganz nach unten scrollen für diese Ergebnisse)
  • Bei den Bildern, welche ich bewusst anders in Lightroom bearbeitet habe, habe ich trotzdem noch einmal Hand in Radiant angelegt. Es gibt dort nämlich auch die Möglichkeit, die Automatik nur in der Variante „Dezent“ auszuführen. Die Option ist dazu gedacht, bereits bearbeiteten Bildern einen letzten Schliff zu verleihen. Darüber berichte ich noch einmal separat (Update: ist HIER erfolgt), aber wenn Ihr bei den Bildern bis ganz zum Schluss scrollt findet Ihr drei (positive) Japan Ergebnisse.

Was ergibt sich nun daraus für eine Schlussfolgerung? Eigentlich kann ich diese sehr kurz halten 🙂 Gestern Abend, also besser Mitternacht wollte ich nur noch ganz kurz etwas für diesen Beitrag testen. Am Ende bin ich dann um 02:00 Uhr ins Bett, weil ich noch ein Foto nach dem anderen meiner persönlichen „Best Ofs“ durch Radiant habe laufen lassen, ob entweder die Pro- oder Dezent-Automatik ein besseres Ergebnis als meine Lightroom Bearbeitung ergeben würde – dazu wie oben geschrieben demnächst mehr, aber „Dezent“ ist schon sehr cool

Aber reisen wir zurück nach Japan. Viele Bilder gefallen mir nach der „Radiant-Kur“ besser weil natürlicher bzw. hat mir Radiant einen guten Hinweis für eine Bearbeitung gegeben. Und hätte ich Radiant Photo bereits damals besessen, so hätte es mir in der Tat sehr viel Zeit in der Bearbeitung gespart.

Aus meiner Sicht ist Radiant daher eine klare Empfehlung. Es beschleunigt und verbessert den Prozess der Bildbearbeitung eindeutig.

Es taugt für alle diejenigen, die mit sehr wenig Aufwand ihre Bilder bearbeitet bekommen wie auch für diejenigen, die ihren selbst bearbeiteten Bildern noch den letzten Pfiff verpassen möchten.

Ihr findet die Standalone Version HIER sowie die Plugin Variante HIER. Und nicht vergessen, mit dem Gutscheincode FORUM erhaltet Ihr 10% Rabatt.