Ich liebe die Ruhe und Reduziertheit von Wüsten. Und bin begeistert von der unglaublichen Schönheit und Ästhetik von Dünen mit ihren einzigartigen und vielfältigen Sand-Strukturen.

Am besten kommen diese Strukturen am Morgen oder Abend zur Geltung. Durch die dann tief stehende Sonne entstehen sehr plastisch wirkende Licht und Schatten Spiele.

Nachts braucht es dafür entweder helles Mondlicht oder noch besser ein künstliches Hilfsmittel. In diesem Fall habe ich die Dünen mit einer Taschenlampe angeleuchtet, und zwar von der Seite für die erwähnte Schattenwirkung.

Eigentlich war das Foto nur ein Testbild für die künstliche Beleuchtung, weswegen die Sterne auch ein wenig zu lange belichtet worden und teilweise als kurze Striche zu sehen sind.

Die Formel für die Belichtungszeit eines scharfen Sternenhimmels lautet übrigens:

300 / (Cropfaktor der Kamera * Brennweite) = max. Belichtungsdauer (mit 500 funktioniert die Formel in den meisten Fällen auch noch gerade so)

In diesem Fall wären das: 300 / (2 (Cropfaktor MFT) * 7mm) = 21 Sekunden (bzw. 35 Sekunden bei 500er Formel).

Die tatsächliche Belichtungszeit beträgt 60 Sekunden im Live Composite Modus.

Das Bild hat mir von der Wirkung her aber so gut gefallen, dass ich es gleich für einen weiteren Test herangezogen habe. Normalerweise hätte ich für die orange Beleuchtung eine Farbfolie vor der Taschenlampe bevorzugt, um das Bild genau so direkt „out of camera“ zu erhalten.

Hatte ich in diesem Fall jedoch nicht gemacht, weswegen ich in Adobe Lightroom einmal ein wenig mit einem farbigen Verlauf gespielt habe:

Ich habe also einen Verlaufsfilter über den unteren Teil des Bildes mit der Wüste gezogen und bei der Farbe ein tiefes Rot ausgewählt. Mit Hilfe des Pinsels habe ich anschließend den Verlauf im Bereich des Sternenhimmels wieder entfernt. Zum Schluss habe ich diesen Filter zwei Mal dupliziert, um eine noch sattere Farbwirkung zu erhalten. Fertig ist das Bild des Sternenhimmels über dem Mars 🙂

Natürlich beschreibe ich das Bild auch immer entsprechend und erwähne die nachträgliche Bearbeitung. Und werde trotz zufrieden stellendem Ergebnis auch weiterhin die Variante mit einer Farbfolie und „out of cam“ bevorzugen.

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