Himmel und Hölle. Das ist der Titel meines aktuellen Projekts gemeinsam mit dem Landschafts- und Wetterfotografen Dennis Oswald. Darin vereinen wir unsere Faszination für die Schönheit und teilweise atemberaubende Ästhetik von Naturgewalten. Vulkane, Wüsten und Gewitter portraitieren wir in einem so noch nie gesehenen Portfolio.
Im Juni 2019 habe ich Dennis dazu für ein paar Tage in die USA begleitet, um gemeinsam in der sogenannten Tornado Alley Stürme und Gewitter zu jagen – mehr zu dieser Tour und der Gewitterfotografie findet Ihr übrigens in der Ausgabe 1-2/2020 des Abenteuer und Reisen Magazins. Oder sehr gerne auch live bei unserer himmlisch höllischen Multivision.
Neben einzigartigen Wolkenstrukturen und -farben haben mich dabei vor allem die Gewitterblitze begeistert, welche jedoch gar nicht soooo einfach zu fotografieren sind.
Wie man die Blitze erwischt verrate ich Euch dabei in meinem Beitrag über die Olympus „Pro Capture“ Funktion. Hier und an dieser Stelle teile ich nun ein paar Tipps und Tricks für die geeignetsten Kameraeinstellungen:
Ein paar Blitze habe ich aus der Hand fotografiert, viel häufiger habe ich jedoch mit einem Stativ gearbeitet. Je stabiler desto besser aufgrund der teilweise doch sehr heftigen Windgeschwindigkeiten an einem Gewitter (hier kann ich Euch das Leofoto RF324c empfehlen).
Stellt auf jeden Fall manuell scharf.
Für die korrekte Belichtung gibt es leider nicht DIE Einstellung. Grundsätzlich sind Blitze extrem hell und benötigen nur eine sehr kurze Belichtungszeit. Auf der anderen Seite darf sie jedoch nicht zu kurz sein, weil ansonsten die Gefahr sehr groß ist, dass Ihr den Blitz gar nicht erst erwischt.
Dazu kommt noch die Problematik, dass Ihr bei einer sehr kurzen Belichtungszeit zwar die starken, besonders grellen Blitze korrekt belichtet, die kleineren und schwächeren Blitze jedoch eventuell gar nicht auf das Bild bekommt. Umgekehrt werden die starken Blitze sehr schnell überbelichtet.
Ich versuche hier immer den Mittelweg mit nicht zu offener Blende, niedriger ISO und nicht zu langer, aber auch nicht zu kurzer Belichtungszeit zu finden. Passt aber niemals für alle Blitz-Motive und hängt natürlich auch noch von der Helligkeit der Umgebung ab.
Am Ende hilft nur ausprobieren bzw. sich grundsätzlich in Bezug auf die starken Blitze zu entscheiden.
Das Beispielfoto von dem einzelnen Blitz vor einer fantastischen lila Regenwand habe ich übrigens mit Blende f4, ISO 200 und 0,5 Sekunden belichtet.
In der Regel arbeite ich in der Gewitterfotografie mit einem Weitwinkel-Objektiv. Zum einen möchte ich die gesamte Gewitterwolke mit auf das Bild bekommen, zum anderen erhöht der weite Winkel die Wahrscheinlichkeit eines Blitzes innerhalb des Bildausschnitts.
In Fall des Fotos hier habe ich hingegen bewusst „gezockt“ und mich auf einen engeren Ausschnitt fokussiert mit dem Ziel, einen einzigen Blitz in Großaufnahme zu bekommen. Neben den genannten Einstellungen benötigt es hier zusätzlich noch ganz viel Geduld und noch viel mehr Glück – vielleicht ja das Glück des Tüchtigen 😉
Übrigens widmen wir uns auch in einer Folge des Fotogeplauders der genialen Pro Capture Funktion.
Wie Ihr mehrere Blitze, u.a. mit der Olympus Live Composite Funktion, auf ein einziges Bild bannen könnt, verrate ich Euch zudem HIER.
Wie man Blitze mit Hilfe von Lightpainting auch selber ‘malen’ kann zeige ich Euch in meinem entsprechenden Projekt mit Lichtkünstler ZOLAQ.
Worum es sich bei einem „schmutzigen Gewitter“ handelt, das erkläre ich in Kürze in einem weiteren Beitrag von „Ein Bild und seine Geschichte“.