Ich muss gestehen, dass ich kein Fan von Fotos mit der Milchstraße bin. Zu oft gesehen für meinen Geschmack sowie ist die Milchstraße auf vielen Bildern so extrem bearbeitet, dass sie mit der mit den Augen gesehenen Realität rein gar nichts mehr zu tun hat.

Mir persönlich gefallen „Startrails-Bilder“ viel besser. Dazu haben sie auch noch den Vorteil, dass sie wenig anfällig für eine Lichtverschmutzung sind. Hier im Großraum Frankfurt am Main sind je nach Blickrichtung am Horizont überhaupt keine Sterne zu sehen. Und auch hoch am Himmel sind die mit bloßem Auge erkennbaren Sterne fast an zwei Händen zählbar. Die Milchstraße kann man hier sowieso komplett vergessen.

Nette Startrails Fotos sind allerdings trotzdem möglich, wie in diesem Fall mit der untergehenden Venus.

Belichtet habe ich das Bild mit einer E-M1 Mark II Kamera und einem 7.5mm Laowa Objektiv. Gearbeitet habe ich mit der „Live Composite“ Funktion von Olympus bei einer Basisbelichtungszeit von 30 Sekunden. Mit Blende 2.8 sowie ISO 800. Detaillierte Informationen zur Fotografie von Startrails findet Ihr übrigens in diesem ausführlichen Beitrag.

Zur Kompensation einer Lichtverschmutzung könnte man in diesem Fall auch mit ISO 400 (oder noch weniger), einer kürzeren Belichtungszeit bzw. geschlosseneren Blende arbeiten, würde dann aber auch ein paar weniger oder schwächere Sternenspuren erhalten.

ISO 400, Blende 5.6, Basisbelichtung 10sec

Ich wollte aber insbesondere die Lichtverschmutzung mit zeigen wie auch die vielen am Himmel fliegenden Objekte. Derzeit gibt es ja eigentlich wegen dem Sars Cov2 Wahnsinn kaum Flugverkehr. Hier bei uns in der Nähe des Frankfurter Flughafens fliegen aber schon noch ein paar Maschinen bzw. hat der Frachtflugverkehr eher zugenommen.

Dazu kommen zunehmend noch die von Elon Musks Firma SpaceX ins All geschickten Starlink Satelliten (für einen zukünftig weltweiten Internet Zugang). Aktuell befinden sich meines Wissens ca. 20.000 „menschliche“ Objekte in der Erdumlaufbahn. Space X plant den Abschuss von bis zu 50.000 Satelliten. Angeblich sollen die Satelliten ihre derzeit sichtbare helle Seite mit der Aktivierung in Richtung All drehen, aber das bleibt abzuwarten.

Bei der Planung von Sternenhimmel Aufnahmen bzw. wenn Ihr wissen möchtet, wie es an „Eurem“ Himmel in Bezug auf die Starlink Satelliten ausschaut, dann empfehle ich Euch diese SEITE.

In Bezug auf die Lichtverschmutzung gibt es eine sehr große Auswahl an Karten und Informationsquellen wie z.B. lightpolutionmap.info oder blue-marble.de.

Dort könnt Ihr schauen, wie es bei Euch aussieht bzw. nach Standorten suchen, wo die Sicht auf den Sternenhimmel möglichst „unverschmutzt“ ist.

Grundsätzlich ist die Startrails Fotografie aber, bei freier Sicht auf den Himmel, jederzeit direkt bei Euch vor der Haustüre möglich.

Weitere Tipps rund um die Sternenfotografie findet Ihr HIER. Weitere Bilder und Ihre Geschichte HIER.